Lionslie: Schwach und Unnütz
letzte Kommentare / Heeey, ich habe... blue_rose / liebe lions, die stille / Daanke! :D Dann... lionslie


16
November
Schwach und Unnütz
Der Wecker klingelt. Anscheinend ist es schon wieder soweit, morgens. Ich hasse den Rhythmus des Alltags. Will nicht immer wieder in die gleichen Bahnen fallen, die ich sowieso nicht verändern kann. Ich wühle nach ein paar frischen Klamotten in meinem Schrank und verschwinde ins Badezimmer.
Dort nehme ich die Haarbürste und auch meine Zahnbürste. Nachdem ich die gröbsten Kletten aus meinem Haar entfernt habe und meine Zähne auch sauber sind ist die Puderdose das nächste, was meine Hände zufassen bekommen. In dieser achso perfekten Gesellschaft auch immer gut aussehen, ist es denn wirklich das wichtigste? Nein! Wie konnten sich die Wertevorstellungen in den letzten Jahren nur immer weiter ändern. Wir werden immer mehr auf Leistung getrimmt, wenn wir nicht fähig sind diese Leistungen zu bringen werden wir eben ersetzt, denn Menschen gibt es scheinbar genug und auch die Maschinellen Leistungen steigern sich von Jahr zu Jahr.
Ich fühle mir meinem Platz beraubt, verdrängt und zum Rande der Gesellschaft gestoßen. Ich war noch nie gut darin mich zu integieren.
Wir pressen uns in Kleider, die wir nicht leiden mögen, hören Musik die den andren gefällt und bejahen wenn uns jemand fragt. Bloß nicht herausstechen. Ich habe Angst, das zu verlieren was ich habe, ich brauche es, wenn man mir hin und wieder sagt "Lächel mal wieder" auch wenn ich in dem Moment von so einer Äußerung nicht besonders angetan bin im nachhinein freue ich mich jedoch immer ehrlich über solche Bemerkungen weil ich so immer wieder sehe, das ich den Leuten nicht völlig egal bin, das ich doch einen kleinen, warmen Platz in einer Niesche der Gesellschaft gefunden habe. Ich unterscheide ja gern zwischen ehrlichen und unehrlichen Gesellschaften, die ehrlichen sucht man sich selbst und die unehrlichen sind beispielsweise Schulklassen, sie wachsen notdürftig zu einem großen ganzen zusammen, aber sie hätten sichniemals freiwillig gefunden. Mit meiner Schulklasse kann ich mich auch überhaupt nicht identifizieren.
Als ich wieder in meinem Zimmer angekommen bin, schnappe ich mir meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zur Schule, hab ich eine andre Wahl?
Ich will aufmerksamkeit und gleichzeitig will ich, das mich alle in Ruhe lassen. Alles zieht an mir vorbei womit mir leider immer deutlicher wird, das ich an meinem jetzigen Platz nichts mehr zu suchen habe. Vielleicht ein neues Leben, eine neue Chance, neue Freunde, neue Schule und neue Lehrer und eine neue Nische. Oder auch nicht...

Vielleicht werde ich doch noch mein überleben sichern können. Meine Existenz.

Ich wünsche euch einen wundervollen Abend und hoffe dennoch, das ich ein wenig zum nachdenken angeregt habe!
Schlaft gut :)
Liebe Grüße,
Lionslie

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Schön und leider so war...
 
kann ich mich gut hineinversetzen..
 
danke :)
Ja, leider... :$
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