letzte Kommentare / Heeey, ich habe... blue_rose / liebe lions, die stille / Daanke! :D Dann... lionslie | |
03
Januar
Ach wenn es doch an Weihnachten geschneit hätte...
Hier mal der Weg einer kleinen Schneeflocke zum Boden ;)
Ich bin schon viel zu lange hier oben, aber die Wolke sagt ständig, dass wir auf den richtigen moment warten sollen. Es solle nicht einfach so schneien. Also gesellte ich mich zu einer kleinen Gruppe anderer Flocken. Sie waren genauso ungeduldig wie ich und redeten schon seit Tagen über nichts anderes mehr, viele von ihnen waren vom fehlenden Schnee an Weihnachten nicht sonderlich begeistert. Nun war schon Januar und die Wolke wollte uns immernoch nicht gehen lassen. Plötzlich ging alles ganz schnell, mit einem lauten knall explodierte die Wolke und mein Weg startete, die Wolken um uns herum sahen nicht begeistert aus, sie schauten mit grimmigen Gesichtern auf uns herab. Mir wurde immer gesagt, das wir möglichst schnell von den anderen Wolken wegkommen sollten, denn sonst fressen sie uns. Und genau das geschah. Einige der grimmig dreinblickenden Wolken rissen ihre Mäuler auf und verschlangen viele tausende Schneeflocken. Ich wäre durch einen kleinen Windstoß fast mit in einen solchen Schlund geflogen. Aber so geht meine Reise weiter. Ungeduldig schaue ich immer wieder nach unten, mit dem stetigen Gedanken im Kopf, das die Reise der spannendste Teil meines Lebens sein wird. Unter mir sehe ich Bächer, Wälder und ein paar Städte. Ich hoffe, dass ich in einer Stadt lande, so habe ich zumindest die Chance noch ein wenig vom Leben zu sehen. Eine Windböhe erfasst mich und viele meiner Freunde, sie trägt uns in Richtung eines Flusses, wie ich erkennen kann sind Teile von ihm zugefroren. Wie der Fluss sich wohl im Winter fühlen mag? Ich bin jetzt nurnoch einige hundert Meter vom Boden entfernt. Der Winter macht sich überall bemerkbar, die Bäume frösteln, ihre Blätter sind gestorben. Und die Erde ist in einen tiefen Schlaf verfallen. Der Fluss scheint mir da als einziges Fünkchen Leben zwischen diesen ganzen, tristen Flecken. Ich sehe etwas rotes, eine einzige kleine Blume hat sich ihren Weg durch das Eis gesucht. Wie es hier wohl im Sommer aussehen mag? Bald werde ich auf der Erde auftreffen unter mir immernoch der Fluss. In leichter angst, die Blume nicht wiedersehen zu können rudere ich ein wenig in ihre Richtug aber der Fluss ist einfach zu breit. Mit all seiner Wut und Ungezähmtheit scheint er mir schier unüberwindbar. Auf meiner kurzen Reise habe ich nicht so viel erzählt, aber alles beruhigt mich, solange ich weiß, das ich eines Tages als Regen oder auch als Schnee wiederkehren werde. Dies schienen meine letzten Gedanken, denn der Fluss verschlingt mich. Ich bin nicht länger eine Schneeflocke, einzigartig und schön durch individualität Strahlend. Nun bin ich ein Teil, ein Tropfen eines ganzen, denke ich mit meiner neuen Aufgabe und folge dem Verlauf des Flusses. Habt einen schönen Tag! LG Lionslie
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